HATE SQUAD dürfen als die Urväter des deutschen Metalcore bezeichnet werden, auch wenn Anfang der 90er Jahre, als die Band startete, dieser Begriff noch gar nicht etabliert war. Aber mit ihrem explosiven Gebräu aus messerscharfen Riffs, schwerem Groove und dem charismatischen Brüllgesang von Burkhard Schmitt, alles verpackt in eine moderne Produktion, war insbesondere der famose Zweitling "IQ Zero" einer der heftigsten Tritte in die Magengrube, die man aus deutschen Landen bekommen konnte. Auch der Verfasser dieser Zeilen verfiel dem raubeinigen Charme der Hannoveraner und erinnert sich auch heute noch mit großer Freude an die Schwerstarbeit, die sein Nacken beim HATE-SQUAD-Auftritt im Vorprogramm von KREATOR irgendwann Mitte der 90er Jahre in der Osnabrücker Halle Gartlage leisten musste.

Mit "Katharsis" legen HATE SQUAD, um die es in den letzten Jahren ein wenig ruhiger geworden ist, bereits ihr 6. Album vor. Und der geneigte Fan bekommt genau das, was er erwartet: Eine exquisit vorgetragene Mischung aus Thrash, Death und Hardcore. Das mag man nun Metalcore nennen, irgendwie sträubt sich aber alles in mir, diese Haudegen in diese latent negativ besetzte Schublade einzusortieren. Das wirkt bei einer Band, die nun seit nahezu 20 Jahren aktiv ist, ein wenig deplatziert.

Ob es nun schleppende Songs sind wie der alles niederwalzende Titeltrack, flotteres Material wie "A.P.A.B." oder "Old Times... Good Times!", ob man SLAYER-Anleihen wie bei "Hatebomb" einstreut - die Niedersachsen haben einfach ein Händchen für die Mischung aus brutaler Härte, Heaviness und subtilen Melodien. Und das machen HATE SQUAD besser als 99 Prozent aller gesichtslosen Metalcore-Bands.

FAZIT: Ein wirkungsvoller Fausthieb ins Gesicht, ein heftiger Hieb in den Magen, ein beherzter Tritt in den Hintern - schön, dass es HATE SQUAD, die auf "Katharsis" so stark wie schon lange nicht mehr klingen, gibt. It's Time for Hannover H8core!